Yachten vor Nizza
Wann haben Sie das letzte Mal Monopoly gespielt? Viel zu kapitalistisch, zu langweilig, zu kompliziert? Im Spiel ist der Mensch ganz Mensch, sagte mal Friedrich Schiller. Wir können im Spiel Vieles über uns und über andere erfahren. Doch das Monopolyspiel erscheint zunehmend unrealistisch. Die Regeln gelten schon lange nicht mehr, zumindest in der Wirklichkeit. Stellen Sie sich vor, Sie spielen Monopoly und zu Beginn sind die ertragreichen Grundstücke nicht nur vergeben, sondern auch lukrativ bewirtschaftet. Es ist kaum an eine Wohnung zu kommen, und neben Schlossallee und Parkstraße ist auch das E. -Werk privatisiert. Sie starten mit Schulden und müssen schon bald Kredite aufnehmen, damit sie weiter am Spiel teilhaben können…..Und wer nicht zahlen kann, wird ins Gefängnis geschickt, statt frei zu parken. Sie werden so ein unfaires Spiel bald beenden und vielleicht das Tableau vom Tisch fegen. In der Wirklichkeit können wir jedoch nicht entfliehen. Vielleicht sollten wir aber zorniger werden. Ein ähnliches Experiment hat der Harvard Psychologe Paul Piff durchgeführt und dabei festgestellt, dass die privilegierten Spieler zunehmend egoistisch, herablassend und dominant agierten. Ihre Vorteile führten sie selbst im Spiel auf ihre geschickte Vorgehensweise zurück. (https://reasonandmeaning.com/2021/10/24/the-monopoly-experiment-wealthy-people-are-more-selfish/). Es zeigt sich hier die Marotte des Klassismus und die Gegner werden beschämt.
Der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss schildert in seiner Geschichte über das Erben (Vaters Kiste), die Unmöglichkeit, die Welt für Menschen bewohnbar zu erhalten, wenn wir das Vererben von Eigentum und die problematische Hinterlassenschaft nicht überdenken. Es geht ihm um die Teilhabe der Nachgeborenen, deren Schicksal wir bestimmen, indem wir den „Enkeln“ eine verwüstete, vermüllte Landschaft hinterlassen sowie Sorgen und Schulden aufbürden. Die Meisten erben nichts außer einer verunstalteten Welt, wir vererben dann Schicksale, aus denen es kaum ein Entrinnen gibt. Die Gesellschaft verzichtet auf eine große Anzahl von Talenten, die den Wohlstand beflügeln könnten, weil die Aufstiegswahrscheinlichkeit sehr gering ist. Eine Leistungsgesellschaft existiert in mehrfacher Hinsicht nicht mal ansatzweise. Alles dient der Bereicherung der sowieso schon Vermögenden. Unser Vermächtnis erscheint als eine übernutzte, verwüstete Welt, es wirkt wie eine Überlieferung von Müll und Konflikten, von zusammengerafftem Reichtum und einer zerstörten Mitwelt mit wenig Gemeinsamkeit und einem räuberischen Verhältnis zur Natur, deren Teil wir sind.
Wir leben heute in einer Erbengesellschaft, ja, fast schon im wieder im Feudalismus, da wer reich werden will, sich die richtigen Eltern aussuchen sollte. Die neuen Feudalen baden in einem ignoranten Klassismus, den sie, obwohl zumeist leistungslos an ihr Vermögen gekommen, demonstrativ ausagieren. Die aversive Gewalt gegen alles Subalterne wird offen ausgelebt und dient zudem als Vorlage für alle weitere Schichten, sich von den weiter unten zu distanzieren. Neoliberale Werte der Entsolidarisierung sind vereint mit einer Stammeskultur der Arroganz. Die offene Machtdemonstration zeigt sich in der öffentlichen Zurschaustellung des Gebarens.
Dieser Klassismus zeugt vom neuen Feudalismus. Es werden Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft ausgegrenzt. Es wird die materielle Besserstellung, die zumeist durch genetischen Zufall entstand, als Eigenleistung gesehen und zudem Armut als „verdient“ (aufgrund von Faulheit oder Dummheit) dargestellt. Die daraus resultierenden Probleme werden in die Subjekte verlagert. Jeder ist seines (Un-)Glückes Schmied.
Londoner City
Leistungsgesellschaft?
Rein durch Leistungen und Beiträge zur Gesellschaft, durch Arbeit und Verdienste kann der Mensch schlicht nicht reich werden. Die Herkunft bestimmt die Zukunft, wie auch das Kapital uns alle in der Vergangenheit verankert. Es ändert sich fast nichts, weil die Vermögenden die gegenwärtige Welt einfrieren wollen und ihre erheblichen Vorrechte vehement verteidigen.
Die Vermögenden versuchen zudem, sich von den Krisen und Problemen zu distanzieren, sich in Schutzzonen zurückzuziehen, auf Privatinseln, den Emiraten oder dem Billionaires Bunker in der Nähe von Miami. Doch dumm, alle sind vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Dann eben auf die Yacht oder gleich ins All? Oder es wird versucht, in sicheren, von den Ökokrisen eher verschonten Gebieten, Fuß zu fassen und dort den ökologischen Fußabdruck auch fett hinterlassen zu können. So muss sich Neuseeland gegen die Enteignung wehren, wie auch andere Inseln und Refugien. Der Rückzug von der Welt ist das eine, das deutlich Schlimmere sind jedoch die persönlichen Ressourcen- und Energiebedarfe und insbesondere die zerstörerischen Investments der Vermögenden.
In den vermögenden Familien wird alles Zusammengeraffte ganz dynastisch zusammengehalten und mit schamloser Selbstverständlichkeit von den Erben beansprucht. Auch hier gibt es natürlich rühmliche Ausnahmen, die sich für Tax me now engagieren oder ihr Vermögen an soziale und ökologische Initiativen spenden. Ein Vermögen von etwa einer Million € zu vererben, bleibt nicht nur in Deutschland nahezu steuerfrei und das könnte meines Erachtens auch so bleiben. Doch bei Großvermögen hört der Spass auf und verwandelt sich in ernsthafte Probleme. Wenn das Vermögen vor der Übertagung in ein Gewerbe verwandelt wird oder schon ein Betriebsvermögen darstellt, brauchen die Erben lediglich sieben Jahre zuschauen, wie sich ihr Vermögen vergrößert und können es dann steuerfrei in Liquidität überführen, noch fieser anlegen oder schlicht konsumieren, also verzehren. Gegen Freibeträge beim Vererben von konkretem Familienvermögen ist wirklich kaum etwas einzuwenden, doch die steuerfreie Übertragung von Großvermögen führt in den Unrechtsstaat und schadet auch den Superreichen. Denn übergroßer Reichtum führt zu gravierenden Risiken und Problemen bei den Vermögenden selbst. Viel größer sind aber die Verheerungen für die Gesellschaft, ja alle Menschen heute und in der Zukunft.
Nochmal genauer: Die Kapitalisten als Eigentümer von Produktivkapital streben danach, ihr Kapital möglichst hoch zu verwerten. In der Regel kommen die Besitzer steuerfrei zu ihrem Kapital durch leistungslosen Erwerb in Form von Erbe. Sie, als personifiziertes Kapital, brauchen nicht zu arbeiten, zwingen aber alle anderen dazu, die über kein Produktivkapital verfügen und bestimmen über die Ausrichtung der Investitionen. (Karl Marx: Das Kapital 1. Bd. S. 167–170) Die Ausbeutung hat ihre Quelle auf den Arbeitsmärkten mit so genannt doppelt „freien“ Arbeitern, die ihre Arbeitskraft verkaufen, andererseits sind sie frei von Kapital, so dass sie ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Deshalb wurden schon zu Beginn der Industrialisierung alle Alternativen (auch zur Selbstversorgung) eingeschränkt oder ganz entzogen. Zur Verdeutlichung alle unternehmerischen, dispositiven und organisatorischen Aufgaben sind notwendige Aufgaben, die ja gerade nicht von Kapitalisten wahrgenommen werden (müssen). Die Kritik der mangelnden Erbschafts- und Vermögensbesteuerung betrifft nicht die kleineren Betriebe aus Handwerk, Landwirtschaft oder auch sonstigen selbständigen Bereichen. Kleinunternehmer insbesondere sind nicht als Kapitalisten zu bezeichnen, da sie ja arbeiten müssen und ihre personengebundene Kompetenz einbringen. Hier könnten weitgehende Freibeträge gelten. In haftungsbeschränkten Kapitalkonzernen werden aber abseits der betriebsnotwendigen Organisationsarbeit Manager als Rationalisierungsagenten eingestellt, die als CEOs die Kapitalvermehrung auch über den Rand der Legalität hinaus organisieren müssen. Hingegen kann eine wirkliche Neutralisierung des Kapitals eine demokratische Kontrolle des Gewinns ermöglichen. Betriebliches Kapital aber vollends steuerfrei zu vererben führt in extreme Ungleichheit. Eine Besteuerung von Produktivkapital muss überhaupt keine Gefährdung des Bestandes bedeuten. Vielmehr werden Unternehmen eher durch unfähige Erben oder den Entzug von Kapital gefährdet.
Was heißt hier self-made?
Das meiste Produktivkapital wird also steuerfrei an die nächste Generation vererbt. In der Reichtumsforschung werden beschönigend die Anteile, die nach dem Erbe dazukommen, als self made bezeichnet. Aber nehmen Sie mal mit Null mal, es bleibt null und bei 1 bleibt es gleich. Nehmen sie aber mit einer Million mal, macht einen jeder Euro zum Millionär. Der Sockel führt rein rechnerisch zu einer Vertiefung der Ungleichheit. Die meisten Menschen erben gar nichts oder nur wenig. Es geht hier um eine Kritik von steuerfreiem Großvermögen und dabei insbesondere von Produktivkapital. Mit dem Aufkommen aus einer progressiven Vermögens- und einer wirksamen Erbschaftssteuer könnte bisherigen Nichterben ein bedingungsloses Grundvermögen zur Verfügung gestellt werden sowie die Grundsicherung und die Fundamentalökonomie (Bildung, Gesundheit, Wohnen, Mobilität etc.) erweitert werden.
Self made ist beim Vermögensaufbau schier gar nichts, denn auch die Vermehrung von Kapital ist auf Voraussetzungen angewiesen, die kein Mensch allein schaffen kann. So entscheidet der Zufall, das Bill Gates schon in eine Schule gehen durfte, die seinen Computer besaß und später IBM kein Interesse an der Entwicklung eines eigenen Programms hatte. Es war Zufall, das der Peter Thiel Paypal entwickeln ließ und Jef Besoz zur rechten Zeit einen guten Plan für den Online Handel entwickelte. Sie haben einmal das Spiel gewonnen und sind in der Lage fortan, weitere Spiele zu kaufen und das Spielergebnis festzulegen. Der Nobelpreisträger H.A. Simon hat schon im Jahre 2000 darauf hingewiesen, dass 90 % der Erklärungsparameter für die Bildung von Vermögen außerhalb der Akteure liegt. Was hätten die Millionäre wohl auf als Robinsonäre erfunden und aufgebaut? Zudem zahlen die Superreichen und die internationalen Konzerne kaum Steuern. Faktisch sollen es nur 2 % sein. Es wird getrickst und geschummelt, verlagert und gelogen. Wenigstens konnte ein internationales Gremium die sogenannte ICRIT eine globale Mindeststeuer von 15% auf alle Gewinne, egal wo sie entstehen, durchsetzen, die aber wiederum unterlaufen wird und nur für einige Länder und Konzerne gilt. Joseph Stiglitz, als einer der Vertreter dieser Kommission, beschreibt es so: „Als globale Mindestbesteuerung sollte ein mit der derzeitigen durchschnittlichen effektiven Unternehmenssteuer (rund 25%) vergleichbarer Steuersatz festgelegt werden. Andernfalls würden die globalen Unternehmenssteuersätze sich dem Minimum annähern, und was als Reform zur Erhöhung der Besteuerung der Multis gedacht war, hätte letztlich genau den gegenteiligen Effekt. Die Welt steht derzeit vor einer Vielzahl von Krisen – u.a. dem Klimawandel, der Ungleichheit, einem sich verlangsamenden Wachstum und einer zerfallenden Infrastruktur –, die sich sämtlich nur von finanziell gut ausgestatteten Regierungen bekämpfen lassen. Leider gehen die derzeitigen Vorschläge zur Reform des globalen Steuerwesens schlicht nicht weit genug. Man muss die Multis zwingen, ihren Teil beizutragen.“ (vgl.https://www.icrict.com/icrict-in-thenews/2019/10/14/keine-halben-sachen-mehr-bei-der-unternehmensbesteuerung)
Den Rechtsstaat, den Sozialstaat, die Bildung und die sonstige Infrastruktur werden in der Regel öffentlich erbracht. Die Entwicklung von Menschen ist auf eine befähigendes Umfeld angewiesen, das in prekären Milieus extrem unwahrscheinlich ist und von den schon dauerhaft gedemütigten und ausgebeuteten Eltern schwer fällt, herzustellen. Eine weitere Problematik kommt hinzu: die Steuereinnahmen stammen aus der Mitte der Gesellschaft, vor allem aus Konsumsteuern. Daraus resultiert noch ein weiteres Problem, welches in der Angewiesenheit auf Konsum beruht, der wiederum die ökologischen und sozialen Krisen verschärft.
Mit einem großen Erbe können die Vermögenden die Politik beeinflussen oder sich an Rechtspopulisten spenden. Wie es beliebt. Neuester Trend von Milliardären ist das Alimentieren von Ungleichheitsleugungsinstituten, ähnlich wie sie das auch schon bei den Klimaleugungsinstituten getan haben. (nachzulesen vor allen bei Michael Mann) Ein Trick, der medial ausbeutbar ist, soll hier demonstriert werden:
Der Trick mit der relativen Ungleichheit.
Die absolute Vermögensungleichheit nimmt zu, auch wenn sich die relative Ungleichheit, wie sie der Gini-Koeffizient widerspiegelt, zuweilen reduziert. Dies wird von den oben schon angedeuteten Leugnungsinstituten gerne genutzt, um das Ausmaß der Ungleichheit zu verschleiern. Eine Erbschaft in Höhe von beispielsweise 5.000 Euro bei einem Ausgangsvermögen von 10.000 Euro bedeutet eine relative Vermögensverdoppelung. Wird dagegen eine Erbschaft in Höhe von 20.000 Euro bei einen Ausgangsvermögen von 100.000 Euro bezogen, so macht die relative Bedeutung des Transfers nur ein Fünftel aus. Die relative Bedeutung selbst von kleinen Transfers ist damit am unteren Ende der Vermögensverteilung vergleichsweise groß, was insgesamt die relative Ungleichheit sinken lässt.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass die absolute Ungleichheit zwischen den beiden Personen zunimmt, da die Vermögensdifferenz um 25.000 Euro steigt. So kann die Ungleichheit zugleich fallen und ansteigen, je nach Betrachtung der absoluten oder der relativen Ungleichheit und es wird ganz praktisch damit Verwirrung gestiftet.
Erben ist ein leistungsloser Erwerb von Vermögen, der mit einer gerechten Gesellschaft schlecht vereinbar ist, denn es resultieren aus großen Vermögen ja auch Verfügungsrechte. Bei großer Ungleichheit der Vermögen führt das in mehrfacher Hinsicht zur Aushöhlung der Demokratie und mangelnder Legitimation der Entscheider. Wir sind gerade durch die Ungleichheit in eine Phase der gesellschaftliche Instabilität und des Neofeudalismus gedriftet. Als Liberaler sollte man z.B. John Stuart Mill lesen. Er wusste, dass die große Freiheit einiger weniger Menschen die Freiheit fast aller übrigen deutlich einschränkt. Er plädierte schon Mitte des 19. Jahrhunderts für eine weitgehende Erbschaftssteuer, da Erbschaften im Konflikt mit dem gesamtgesellschaftlichen Interesse stehen (Mill, 1848). Hohe Erbschaften untergraben sowohl die Chancengleichheit als auch Leistungsanreize von Erben. Dieser Kerngedanke des Liberalismus spielt heute in selbsternannten, neo- liberalen Kreisen jedoch kaum eine Rolle. Nachweislich zerstören die Vermögenden die Lebenssphäre der Menschen in extremer Weise und tragen kaum etwas zum Schutze bei.
Zuweilen wird auch eine aktive Erbschleicherei betrieben, geplant das Erbe erschlichen – auch in Familien. Mancher Patriarch praktiziert die pretiale Lenkung der Nachkommen. Wer sich wohl verhält, erbt mehr. Manchmal wird auch ein Manager adoptiert von der reichen Erbin, die als Sekretärin zu Firmenpatriarchin aufstieg und sodann wesentliche Anteile an den Adoptivsohn übereignete. Da es sich bei diesem eklatanten Fall um einen Medienkonzern, also ein Unternehmen handelt, gelingt das natürlich auch steuerfrei. So kommt zu Lobbyismus, Korruption und erheblichen Verfügungsrechten auch noch mediale Wucht hinzu, die vor allem rechts-reaktionär eingesetzt wird.
Erben ist die leistungslose Aneignungsform schlechthin. Die soziale Ungleichheit wird dadurch weiter erhöht, denn die Vermögenden erben prozentual erheblich mehr, zeigen Studien auf.
Es bleibt zudem unklar, wie das werthaltige Erbe überhaupt zustande kommt. Die konventionellen Ökonomen sind fast alle unfähig oder unwillig, zu erklären, woher der Reichtum stammt. Schon während meines Studiums musste ich bei den Recherchen die Seiten wechseln. Erst in der Politikwissenschaft wurde es hinreichend erklärt. Die Enteignung der Arbeiter von Grund und Boden bildet die Grundlage des ganzen Prozesses. Der Kapitalist musste den arbeitenden Menschen erst erschaffen, in dem er ihm die Alternativen nimmt, ihn also freisetzt und zugleich unfrei macht. Der Arbeitende kann nicht mehr nein sagen zu seiner eigenen Ausbeutung. Von nun an mussten alle arbeiten, außer die Kapitalisten. Die Enclosure of Commons zwang die Arbeiter in die Ausbeutungsmaschinerie, weil sie keine Alternativen mehr besaßen.
„Im Fortgang der kapitalistischen Produktion entwickelt sich eine Arbeiterklasse, die aus Erziehung, Tradition, Gewohnheit die Anforderungen jener Produktionsweise als selbstverständliche Naturgesetze anerkennt. […] Anders während der historischen Genesis der kapitalistischen Produktion. Die aufkommende Bourgeoisie braucht und verwendet die Staatsgewalt, um den Arbeitslohn zu „regulieren“, d. h. innerhalb der Plusmacherei zusagender Schranken zu zwängen, um den Arbeitstag zu verlängern und den Arbeiter selbst in normalem Abhängigkeitsgrad zu erhalten. Es ist dies ein wesentliches Moment der sog. ursprünglichen Akkumulation.“ (Karl Marx, Das Kapital, MEW 23: 765f)
Ausbeutung und Aneignung
Diese Aneignungen und Ausbeutungen begleiten die Entwicklung der Industriegesellschaften und sie wurden und werden im Weltmaßstab mit unermesslichen Verbrechen fortgeführt. Die ganze Welt dient den Vermögenden und deren Hofstaat, der wiederum bei Laune gehalten wird, damit der Reiche nicht zu arbeiten braucht. Aber das war am Hofe von Versailles auch nicht anders. Wie zahlreiche Forscherinnen längst aufgezeigt haben, beruht der westliche Reichtum im Wesentlichen auf der Ausbeutung der übrigen Welt durch Sklaverei, durch Kolonianismus, durch Extraktion etc.. Die heutigen Vermögen lassen sich zum Teil mehrere Jahrhunderte zurück verfolgen. Ob es die Zerstörung der Banda Kultur in Indonesien, die Ausbeutung des Kongos bis heute oder die Sklalverei in Haiti und anderswo war. In den Niederlanden oder in Belgien werden die Verbrechen bis heute nicht angemessen diskutiert und verurteilt. Die gesamte US amerikanische Erfolgsgeschichte basiert auf Raub, Plünderer, Sklaverei und Naturzerstörung. Eigentlich hätte es spätestens nach der amerikanischen und der französischen Revolution einen Schnitt geben müssen, widersprachen die Praktiken der Verwüstung doch so gar nicht den Werten der Aufklärung. Noch nicht einmal nach dem räuberischen Kaiserreich in Deutschland hat man nach der totalen Niederlage und dessen Scheitern, sich zu einer vollständigen Enteignung der Großvermögen durchgerungen und so alimentiert eine eingeheiratete „Fürstin“ die Rechtsradikalen mit ihrem ererbten Vermögen noch heute.
Das wesentliche Vermögen stammt zum Beispiel in Deutschland und ähnlich in anderen Ländern aus dem Erbe. Etwa 80 Prozent des Vermögens wird vererbt, etwa 75 % stammt aus Unrechtsherrschaft. So könnte einige Leser:innen einwenden, dass doch das Vermögen von der Familie erarbeitet wurde. Erstens sind ja die Erben durch genetischen Zufall in die Situation geboren worden. Zweitens sind alle privat angeeigneten Vermögen auf Voraussetzungen angewiesen, die die Gesellschaft bereitstellt. Drittens sind es häufig nur listige Ideen, die Welt kaum besser gemacht haben. So wird eine synthetische Brause durch geschicktes Marketing zu einem Kultprodukt aufgebaut, die in aufwändiger Alu- Verpackung zum Champagnerpreis an die Kunden veräußert wird. Diese Brause braucht niemand, so wie fast alle Produkte der Big Five der Lebensmittelindustrie. Es sind geschickte Tauschwerterzeuger, sie kreieren Mittel zum Zweck der Gewinnerzielung. Die Welt wäre ohne alle diese Produkte eine bessere. Selbstverständlich gibt es auch andere, eher wertvolle, lebensdienliche Produkte. Doch, wenn sie von kapitalmarktgetriebenen Konzernen skaliert werden, kommt fast immer ein überteuertes Massenprodukt mit zweifelhaftem Nutzen dabei heraus, das lediglich der Gewinnererzielung und nicht der Versorgung der Kunden dient.
Nach David Harvey wären alle von Marx thematisierten Aspekte der ursprünglichen Akkumulation im modernen Kapitalismus verblieben, wirken fort und haben obendrein weitere Formen entwickelt. „Die Bedeutung der geistigen Eigentumsrechte in den Verhandlungen der WTO (TRIPS) ist ein Hinweis auf Methoden, mit denen die Bevölkerungen Patentierung und Lizenzierung genetischen Materials, veränderten Saatgutes und aller möglichen anderen Produkte jetzt gegen ganze Bevölkerungen eingesetzt werden können, deren Praktiken eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung dieser Materialien gespielt hatten. Die Biopiraterie greift um sich und das Ausrauben des Weltvorrats an genetischen Ressourcen zum Nutzen weniger pharmazeutischer Großkonzerne ist in vollem Gange. Weitere Resultate der umfassenden Kommodifizierung der Natur in all ihren Formen sind der eskalierende Raubbau an der im Allgemeinbesitz befindlichen Umwelt (Land, Luft und Wasser) und die um sich greifende Zerstörung von Lebensräumen, die alles außer kapitalintensiven landwirtschaftlichen Produktionsweisen ausschließt. Wenn kulturelle Ausdrucksformen, Geschichte und intellektuelle Kreativität zu Waren werden, bringt dies Massenenteignungen mit sich […]. Die Umwandlung in Unternehmen und Privatisierung bisher öffentlicher Einrichtungen […] sind Anzeichen für eine neue Welle der »Einhegung der Allgemeingüter«. Wie bereits in der Vergangenheit wird die Macht des Staates häufig instrumentalisiert, um solche Prozesse auch gegen den Willen der Allgemeinheit durchzusetzen.“ (David Harvey S. 146f)
Die ursprünglichen Akkumulation wird auf weltweiter Ebene fortgeführt. Dies geschieht in Form der Enteignungen kleiner Produzenten, Vertreibungen der Bauern von ihrem Land, Patentieung von Produktionsverfahren, die Codierung des Kapitals (Katharina Pistor), die Trennung der Frau von ihrem Körper durch Reproduktionstechnologien, die Privatisierung öffentlichen Eigentums sowie die fortschreitende Prekarisierung von Arbeitsbedingungen. Wie Nancy Fraser beschrieben hat, vertilgt der Kapitalismus das, wovon er lebt. Er bedarf der umfassenden Reproduktionsleistungen, die er in Form von Caring und Sharing jedoch zunehmend zerstört. Er bedarf der Ressourcen und der Menschen und schädigt sowohl Natur als auch Mensch unentwegt. Umgeregelter Kapitalismus führt über die Aneignung und Ausbeutung, die Kapitalakkumulation zu immer größerer Ungleichheit und gebiert immer weitere Krisen, Konflikte und Kriege.
Ungleichheit oder anders gesagt, der Reichtum erzeugt die wesentlichen Probleme und Krisen. „Die Ursprünge des Weltzusammenbruchs 1929/45 lagen im „religiösen Eifer des Wirtschaftsliberalismus zur Errichtung eines selbstregulierenden Marktsystems“, sagte schon Karl Polanyi, der die Entgrenzung und das Regime der Vermögenden für das größte Problem hielt.
Ungleichheit des Vermögens zerstört alles: Freiheit, Demokratie, das gute Leben. Wenn wir gute Vorfahren werden wollen, dann können wir nur gemeinsam eine mitweltgerechte Gesellschaft errichten, in der nicht wenige alte Männer (und wenige alte Frauen) über die Geschicke der Welt entscheiden können. Die Abkehr von der imperialen Lebensweise, der wohl organisierten Zerstörung und Verwüstung kann mit der Bekämpfung der Ungleichheit gelingen. Nur damit.
Dass Gleichheit Glück ist, wissen wir doch längst. Glücklich wird der Mensch im Wirken für andere, wenn er anerkannt und solidarisch leben darf. Der Abbau der eklatanten Ungleichheit würde die Gewalt reduzieren, mehr Gesundheit bringen, die ökologischen Krisen entschärfen usf.
Wie das geht wissen wir auch: Soziale Sphären, die Daseinsvorsorge und die Fundamentalökonomie stärken. Wir brauchen dazu die Besteuerung großer Einkommen und Vermögen, eine Erbschaftssteuer, die ihren Namen verdient und den Abbau der Privilegien für Vermögende.
Wer noch mehr vom Glück verstehen will, lese den Weltglücksreport. Auch in der Philosophie wird der Mensch fündig, es erscheint gar nicht so wichtig, einen materiellen Wohlstand zum Lebensziel zu erben. Vielmehr hält der sogar vom Glück ab, weil die Schuldgefühle im Unbewussten arbeiten. Wie werde ich ein guter Vorfahr? Diese Frage gut zu beantworten, könnte Hinweis auf ein gelungenes Leben geben. Glückseligkeit folgt aus Tugend, dem Mut, der Kraft und der vorzüglichen Behutsamkeit. Reich wird der Mensch also eher durch seine Weltbeziehungen, seine Resonanz auf Mitgeschöpfe, seine anerkannte Position in der Gesellschaft, die Fähigkeit zur Freundschaft, das Einfühlungsvermögen und seine soziale Kompetenz. Vermögend ist der Mensch definitiv, wenn er für seinen Unterhalt nicht zu arbeiten braucht, also – meist aus ererbtem Vermögen – lebt. Damit gibt es die Chance auf ein sorgloses Leben, was aber nur selten gelingt.
Einige Wenige über die Belange anderer verfügen zu lassen kann gelinde gesagt, als undemokratisch gelten. Wir müssen aus der Dichotomie heraus, dass jede Alternative zum sehr zerstörerischen Kapitalismus mit den gescheiterten Versuchen des diktatorischen Realkommunismus gleichgesetzt wird. M.E. kommen wir aus der Gefährdungsspirale der kapitalistischen Gesellschaft (die weltweit in diversen Spielarten vorherrscht) nur heraus, wenn wir über erweiterte Formen der Demokratie nachdenken und dabei auch die Produktion, also die gesamte Wirtschaft demokratisieren. Die Ungleichheit in Deutschland und anderen Ländern nimmt strukturell zu (und zwar die absolute), weil große Teile leistungslos vererbt werden und die Privilegien des Kapitals durch Codierung (Katharina Pistor) gewaltig sind. Ungeregelter Kapitalismus ist mit Demokratie auf Dauer nicht vereinbar. Insgesamt wurde die Problematik einer Marktgesellschaft (Karl Polanyi), die zur Oligarchie, Regellosigkeit und Anomie führt, nicht aufgearbeitet.
Ungleichheit und Kapitalakkumulation ziehen uns zurück in die Vergangenheit.
Reichtum hält uns in der Vergangenheit
Ungleichheit der Vermögen führt zur Gestrigkeit und starrem Verharren, weil Vermögende zur Besitzstandswahrung neigen und damit alle Veränderungen blockieren. Thomas Piketty und andere klärten darüber auf, dass die Ungleichheit kontinuierlich ansteigt, weil r > g, also die Einkommen aus Kapitalvermögen sich höher entwickeln als die allgemeinen Einkommen. Mike Savage ergänzte in „Rückkehr der Ungleichheit“, dass die Bekämpfung der extremen Ungleichheit, der Kampf gegen die Privilegien des großen Kapitals, bedeutsam sind, um Entwicklung zu ermöglichen. Die Akkumulation von Kapital, zurrt uns in der Geschichte fest. Es darf sich nichts wandeln. Ähnlich auch die Arbeiten von Katharina Pistor über die Codierung des Kapital und die eklatanten Privilegien für Vermögende. Das alles fand in der Wirtschaftswissenschaft bisher erstaunlich wenig Gehör oder war schlicht unbekannt.
In Deutschland stammt der Hauptteil des Vermögens aus Erbschaften. So etwa 80 Prozent, wenn man die Steigerung des Erbes auf die strukturellen Ursachen (wie erläutert) zurückführt. Dieses leistungslos erworbene Vermögen genießt natürlich nur eine kleine Minderheit. Es gibt immer noch Ökonomen, die die Intensivierung des Leistungsgedankens und zugleich den Schutz der Familienvermögen fordern. Diese Paradoxie des Denkens erscheint unerklärlich, denn der innere Widerspruch ist offensichtlich. Das meiste Vermögen ( in den Wohlstandsländern) stammt aus Unrechtsherrschaft, Sklaverei und Kolonialismus. In Deutschland stammt mindestens 75 % des Vermögens aus Unrechtsherrschaft vor 1953, in den anderen Kolonialstaaten sieht es zum Tiel noch schlimmer aus. Dazu kommt noch die Codierung des Kapitals dazu, die es ermöglichte, die ganze Welt, sogar die Schöpfung zu privatisieren und damit sukzessive die gemeinsame Welt in Privateigentum zu überführen.
Ungleichheit ist die große Gefahr, uns in der Vergangenheit festzutackern. Besonders Vermögensungleichheit führt zur Krisenhaftigkeit in vielen Bereichen. Letztlich bestimmen wenige über fast alles. Die Ungleichheit verschärft die ökologische Krise, die wiederum die Ungleichheit verschärft. Die Vermögenden sind auch die, die die ökologische und soziale Ausbeutung und Krise bewirken. So verursachten noch 2023 1 % der Menschen soviel Emissionen wie 5 Mrd. Menschen, damals zwei Drittel der Weltbevölkerung, 0,01 Prozent bewirkten soviel wie 2 Mrd. Menschen und die Superreichen waren auch diejenigen, die mit ihren Verfügungsrechten, die wesentlichen Entscheidungen trafen oder „kauften“. Insgesamt wird der Skandal noch größer, weil die Investoren über die Art der Arbeit, die Richtung der Engagements, also über die Ausbeutung von Natur und Mensch entscheiden. Der Konsum wird sowieso im Sinne des Kapitals manipuliert und zwar mit ausgefeilten, üppigen Methoden. Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sind nur über die demokratische Kontrolle der Investitionen zu erreichen.
Was vererben wir? Wie werden wir gute Vorfahren?
Es war wohl 1993 als ich an einer Abschlussfeier an der Hochschule als junger Professor beiwohnte. Eingeladen war als Gastredner ein konservativer Zukunftsforscher. Zu meiner Überraschung ertönte nicht eine Erzählung einer hoffnungsvollen Zukunft, in der so gut ausgebildete junge Menschen gebraucht werden. Er faselte irgendwas von den Errungenschaften, die seine Generation erschaffen hätte. Er las die Leviten, die Absolventen sollten dankbar sein und das durch Fleiß demütig zum Ausdruck bringen. Es sei so viel geschaffen worden, was es zu verteidigen gilt. Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf und war geneigt zu intervenieren. Die Verheerungen der kapitalistischen Gesellschaft waren auch damals schon deutlich zu spüren. Die Rio- Konferenz war ein Jahr zuvor gelaufen und damit der Begriff Sustainable Development in allen Köpfen. Nichts davon kam in dieser Strafpredigt vor. Auch keine Lust zum Aufbruch, zur Mitgestaltung und Veränderung. Nur verteidigen der eigenen Generation und Erinnern daran, dass die Schlote rauchen müssen. Diese Thesen sind längst Geschichte, heute hat sich die Lage dramatisch verschärft. Sklaverei, Verwüstung, Extraktion, Klimaerhitzung, Hunger, Malaria. Alles grausame Krisen, die längst in Lösungen überführt werden könnten. Wie kann der Mensch ein guter Vorfahre werden? Indem mensch sich für die Möglichkeiten und Lösungen einsetzt, die längst vorliegen, detailliert ausgearbeitet sind, aber aufgrund der gesellschaftlichen Machtverhältnisse nicht in Anwendung kommen. Und worauf beruhen die Machtverhältnisse? Auf privatem Eigentum von Land, Kapital und damit auf Verfügungsrechten in wenigen Händen.
Es wird Zeit, das Spiel zu verändern, die Regeln umzugestalten. Die Welt gehört allen. Niemand sollte das Recht haben, ein Millionär oder gar eine Milliardär zu sein. Es gibt schlicht keine Legitimation für extremen Reichtum, der nur durch Ausbeutung (Exploitation) und Enteignung (Expropriation) zustande kommen kann. Es wird also extremer Reichtum nur durch Gewalt und Unrecht gebildet. Wenn der extreme Reichtum abgeschafft wird, dann wird auch keine Armut mehr existieren, denn die Phänomene bedingen sich gegenseitig. Extremer Reichtum stammt fast immer und ausschließlich aus schmutzigen Geschäften, also aus Ausbeutung und nicht legitimierter Aneignung. Extremer Reichtum führt zur Gefährdung der Biosphäre durch fossile Verbrennung, Extraktion und Degradation der Erde. Die Eingrenzung der Gleichheit entschärft fast alle Probleme. Und es kommt noch besser, wenn der Reichtum abgeschafft ist, lösen sich auch weitere Probleme in Luft auf. Die Gleichheit reduziert den ökologischen Druck, die Demokratie ist weniger gefährdet, die Gesellschaft findet wieder zusammen. Reichtum höhlt die Demokratie aus und das gilt auch andersherum. Erst die Gleichheit führt zur möglichen Teilhabe aller, ermöglicht Verbundenheit und Gemeinschaft.
Reichtum limitieren
Es lohnt sich sehr, über die Einfaltung und Begrenzung des Reichtums (Anders Levermann), den Limitarismus (Ingrid Robeyns) nachzudenken und sich für diese Gleichheit, für Regeln und Maße einzusetzen. Denn, Gleichheit ist Glück. Wer den Reichtum begrenzt, schafft zugleich die Armut ab. Dabei geht es nicht um das kleine Vermögen, Omas Haus oder ein Stück Land für Kleinbauern, sondern es geht um großen Reichtum, Vermögen zum Beispiel ab 10 Mio. €, es geht um eine wirksame Erbschaftssteuer für Großvermögen. Niemand kann einen großen Reichtum ehrlich und allein aufbauen. Großer Reichtum basiert immer auf Gewalt, Freiheitseinschränkung sowie Ausbeutung von Mensch und Natur. Jeder Mensch ist gleich an Rechten, Würde und Pflichten. Das kann mit Reichtum nicht verwirklicht werden. Wer extremen Reichtum toleriert, gefährdet basale Menschenrechte für die meisten.
Der größte Hebel liegt in einer Begrenzung der Ungleichheit durch progressive Vermögenssteuern und eine 100% tige Erbschaftssteuer (bei auskömmlichen Freibeträgen), der Überführung von privatem in Gemeineigentum, in der Stärkung der Basis (Fundamentalökonomie, Infrastruktur) für ein gutes Leben. Dann werden mannigfache Möglichkeiten für einen Wohlstand für alle geschaffen. Was wir also vermehren sollten, wären gute Praktiken des Miteinanders, eine friedliche, schonende Haltung zur Mitwelt, universale Rechte und Pflichten für alle Menschen. Wir werden gute Vorfahren, wenn wir eine wohl organisierte, nachhaltige, plurale, demokratische Gesellschaft hinterlassen, sowie eine intakte Natur mit ihrer Mannigfaltigkeit. Dazu sollte sich jeder Mensch fragen, welche Beiträge zum Ganzen leistbar sind, wie statt Beanspruchen und Rauben eher das Geben im Zentrum steht, wie mensch den Egoismus überwinden kann und Sinn im Wirken für andere entdeckt. Wir spielen dann Eutopia, ein faires, gemeinsames Spiel für die ganze Menschheit.
Literatur:
Lukas Bärfuss, Vaters Kiste, Hamburg 2022
Nancy Fraser. Der Allesfresser. Wie der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen verschlingt. Berlin 2022
David Harvey. Der neue Imperialismus, Hamburg 2005
Anders Levermann. Die Faltung der Welt, Berlin 2023
Michael Mann. Propagandaschlacht ums Klima, Erlangen, 2021
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band (MEW). Band 23. Berlin 1962
Mill, John Stuart (1848). Principles of Political Economy, (wikisource)
Ingrid Robeyns Limitarismus, Berlin 2024
Thomas Piketty. Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014
Katharina Pistor. Der Code des Kapitals, Berlin 2022
Richard Wilkinson/ Kate Pickett. Gleichheit ist Glück, Berlin 2009
u.a.
Köln, Juni 2024